HOFKAPELLE
ELBE-ELSTER

HOFKAPELLE ELBE-ELSTER

Der Internationale Gebrüder-Graun-Wettbewerb zieht bereits seit 2001 Junge Musiker nach Elbe-Elster. In der Szene Alter Musik ist der Wettbewerb bereits etabliert. Was fehlte war die Ausstrahlung des Niveaus der jungen Talente in unserem Elbe-Elster-Kreis.

Daher gab es 2017/ 2018 Überlegungen den Wettbewerb umzugestalten. Neben der Einführung der Wertungskategorie „Gesang“ entstand auch die Idee den Preis „Hofkapelle Elbe-Elster“ auszuloben. Dieser Preis beinhaltet drei Probenwochen mit einem Konzert im Landkreis. So wird für die Kulturlandschaft des Landkreises das Schwerpunktthema „Graun“ auch im Jahr ohne Internationalen Wettbewerb bespielt. Durch stetige Pressearbeit soll die Musik des 18. Jahrhunderts so an die Bewohner des Landkreises geführt werden und unser Alleinstellungsmerkmal „Graun“ auch auswertige Musikinteressierte nach Elbe-Elster locken.

Ein weiterer Hintergrund für die Auslobung des Preises ist, dass die Ensembles in der Alten Musik oftmals aus den verschiedensten Regionen Deutschlands, Europas,… kommen. Das gemeinsame Proben für die Musiker ist folglich nur schwer oder mit enormem finanziellem Aufwand möglich. Dieser Preis ermöglicht, durch die Übernahme der Unterkunfts- und Fahrtkosten sowie der Gage für das Konzert am Ende jeder Phase, den Musikern eine unbeschwerte Probenzeit.

Zum 8. Wettbewerb um den „Gebrüder-Graun-Preis“ 2018 erfolgte nun erstmals die Auslobung des Titels „Hofkapelle Elbe-Elster.“ Das Neue Mannheimer Orchester unter der Leitung von Anders Muskens (Cembalo) überzeugte im Wettbewerb die Fachjury und  gewann den Titel „Hofkapelle Elbe-Elster.“
Zum 9. „Gebrüder-Graun-Preis“ vom 6. bis 8. November 2020 wird der Titel erneut vergeben.

DAS RESÜMEE DER PROBENPHASEN

Die erste Probenphase fand vom 18. bis 25. Januar 2019 in Bad Liebenwerda statt. Dank der Unterstützung des LIONS-Clubs Bad Liebenwerda/ Elsterwerda erhielt das Ensemble eine wundervolle Woche in Elbe-Elster und über die Grenzen hinaus. Gleich zu Beginn der Ersten Probenwoche kam der Rundfunk Berlin Brandenburg, um über unsere Hofkapelle zu berichten. Die Ausstrahlung des Beitrags erfolgte am 23. Januar 2019 um 18:30 Uhr im Abendjournal zibb. Mit einem Ausflug in die Semperoper nach Dresden und einem Fotoshooting in dem Foyer der Oper blieben für die Musiker nur positive Eindrücke. Doch auch das Proben kam während der Woche nicht zu kurz. Zum Abschluss der Woche erklangen am 24. Januar 2019 im Bürgerhaus Bad Liebenwerda die Töne der „Ersten Hofkapelle Elbe-Elster.“

Im Juni 2019 fand in Wahrenbrück zu den 3. Wahrenbrücker Graun-Festtagen die zweite Probeneinheit der Hofkapelle statt. Vom 20. bis 23. Juni 2019 spielte das Ensemble im Graun-Zentrum Wahrenbrück. Mit dem Konzert am 22. Juni spielte die Hofkapelle in der Kirche, in welcher sich bereits die Grauns aufhielten. Pfarrer Seifert betreute die Musiker und gab sein enormes Wissen über das Wirken der Grauns weiter. Die Finanzierung der Phase erfolgte mit Hilfe der Stadt Uebigau-Wahrenbrück und vor allem der Graun-Gesellschaft Wahrenbrück.

Vom 24. bis 29. Februar leitet die Kapelle mit ihrer dritten Probenphase musikalisch das Kulturjahr 2020 in Elbe-Elster ein. Diese Woche ist dank der Unterstützung der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ und dem Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster realisierbar. Das Proben fand im Museum in Finsterwalde statt. Das Konzert zur Kulturjahreseröffnung des Landkreises Elbe-Elster begeisterte die Zuschauer im Gut Saathain.

BESETZUNG ZUM KONZERT AM28. FEBRUAR 2020 IM GUT SAATHAIN

Clara Sawad Erste Geige
(Brasilien) concertmaster
Pietro Battistoni – Geige
(Spanien)
Ivan Jorge Saez Schwartz – Bratsche
(Italien)
Amandine Menuge – Cello
(Frankreich)
Eva Euwe – Kontrabass
(Niederlande)
Anders Muskens – Cembalo
(Kanada)
May Kristin Svanholm Hegvold – Gesang
(Norwegen)
Tinka Pypker – Gesang
(Niederlande)

ZUM NEUEN MANNHEIMER ORCHESTER

Das Neue Mannheimer Orchester (DNMO) wurde Ende 2016 in Den Haag von Cembalist Anders Muskens und Demobist Beniamino Paganini mit dem Ziel gegründet, den Geist der Musik aus der Zeit des Mannheimer Hoforchesters Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts zurückzuerobern. Als Ensemble der Alten Musik spielt das DNMO auf historischen Instrumenten mit historisch informierten Techniken.

Es besteht aus Studenten des Koninklijk Conservatorium Den Haag und des Conservatorium van Amsterdam. Das Orchester ist eine internationale Gruppe mit Talenten aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Japan, Korea, Indonesien, Argentinien, Australien, Kanada, Mexiko und den Vereinigten Staaten. Das Ensemble besteht aus einem Hauptorchester sowie einer Harmoniemusik-Band oder einer historischen Blaskapelle. Stolz präsentiert die DNMO ihre Mitglieder auch als Kammersolisten in Kammermusikkonzerten auf historischen Instrumenten.

Zum „Gebrüder-Graun-Preis“ 2018 startete das Ensemble mit 8 Musikern, da die Wettbewerbsbedingungen die Anzahl der Ensemblemitglieder beschränken. Mit zwei Geigen, einer Bratsche, einem Cello und dem Kontrabass sowie dem Cembalo hatten die zwei Sängerinnen ein gutes musikalisches Fundament.

Die DNMO hat es sich zur Aufgabe gemacht, etablierte Grenzen und Konventionen der Welt der klassischen Musik herauszufordern, mit dem Ziel, die Leidenschaft der Aufführungen des 18. Jahrhunderts neu zu entfachen. DNMO hat viele Forschungsinitiativen, um Orchesteraufführungspraktiken des 18. Jahrhunderts besser zu verstehen und zu rekonstruieren. Neben der Präsentation von Musik bekannter Meister versucht das DNMO, Musik weniger bekannter Komponisten zu präsentieren, die ebenso leistungswürdig ist. Daher sind die Musiker um Anders Muskens auf die Graun-Brüder aufmerksam geworden.